Aus Wirtschaftsinformation 14.03.2007
Crash, Crash, haben die Massenmedien geschrien. Diese Schlagzeilen standen jeweils auf den Titelseiten, im Fernsehen und Radio am Anfang der Meldungen. Das emotionale Ziel wurde rasch erreicht. Unüberlegte Anleger, von so genannten Pferdeflüsterern noch zusätzlich in Panik gehetzt, verkauften in die hochnervösen und überreizten Märkte – ohne Rücksicht auf Verluste – mit brachialer Gewalt. Was kommen musste, kam postwendend. Nämlich nicht der definitive grauenvolle Absturz, sondern eine starke technische Erholung.
Ein Crash ist ohnehin etwas ganz anderes. Das müssten alle wissen, die direkt oder indirekt mit den Aktien- und Finanzmärkten zu tun haben. Man kann nicht einem Land wie China, dessen Börsenkapitalisierung im weltweiten Vergleich nur 2 % ausmacht, die Schuld zuweisen. Unsere Märkte waren längst für eine Korrektur fällig, darauf haben wir in den vergangenen Monaten mehrmals hingewiesen.
Wenn man schon von Crash oder crashartigen Zuständen sprechen will, dann sollte man es mit soliden Fakten belegen:
ROCHE stürzte im Oktober 1987 vom Freitag auf den folgenden Montag von 1400 Franken auf 800 Franken. Über 40 % Kursverlust übers Wochenende in einem Titel, dem fundamental überhaupt nichts anzulasten war. Auch dem Unternehmen nicht. Das war ein bilderbuchhafter Crash.
Sicher kann bei Index-Rückgängen von 3 – 4 % an einem Tag nicht von einem Zusammenbruch oder Crash gesprochen werden. Das ist reine Panikmache und völlig unseriös. Aber, da sind wir uns ganz sicher, das hat einigen Kreisen wunderbar ins Konzept gepasst.