Dienstag, 29. Januar 2008

Mit den Adlern fliegen - nicht mit den Hühnern scharren...

Eine kurze Einschätzung zum SMI auf Sicht bis ca. Ende Februar:

Um in diesen Tagen den Ueberblick zu wahren, sollte man den Blick weiter schweifen lassen, als nur auf Stunden- und Tagesbasis. Auch wenn es nachrichtenbedingt manchmal gar turbulent zu und her geht, der Leitfaden an dem es sich zu orientieren gilt, ist die Charttechnik, mit dem Blick sowohl auf die Einzelwerte, wie auch den SMI als ganzes. Viele EW sind tief am Boden angelangt und haben bereits inditechnisch positiv eingedreht. Somit also genereller Zustand y+.

Es läuft alles stets in Zyklen ab, ganz gleich ob der Mid- bzw- Long-Term Indikator negativ (short) ist. Somit gibt es innerhalb einer übergeordeten negativen Sequenz auch positive Subsequenzen.



Bereits einige Tage alt ist ein neuer (aber noch etwas unreifer) positiver Zyklus (Advancing) der m.E. ca. Ende Februar sein Top erreichen wird. Auf der Grafik wären wir nun bei ca. 1.3 (von 1 = Boden bis 5 = Top) angelangt. Das Bild gilt sowohl für viele EW wie auch für den SMI. Auch wenn der Zyklus positiv wird, heisst das nicht, dass aufgrund der Laufzeit von ca. 30 Tagen nicht auch schwächere Tage (Einbrüche) vorkommen dürfen. Wichtig ist die Standortbestimmung. Weil Zyklen immer ihre Zeit brauchen, lohnt es sich eben, die kurze Sicht, welche tradingmässig nur nervöse Handlungen hervorruft, auszublenden. Das heisst nun aber nicht, dass man neu aufbauende Longs einfach dem Schicksal überlässt (IRS, RM, MM gehört immer dazu), aber jeden Tag zweimal die Positionen zu schmeissen, bringt schon gar nichts.

Somit gilt: macht eure charttechnischen Hausaufgaben gut und dann aber auch konsequent durchziehen. Auf dem jetzigen Niveau lassen sich die Engagement noch gut absichern.

Mit den Adlern fliegen - nicht mit den Hühnern scharren...

Mein Beitrag stammt ursprünglich aus dem Börsen-Blog Forum

Grüsse Oekonom

macht was draus, aber machets guet...

Sonntag, 20. Januar 2008

Banker: die "profitgierigen Drogendealer"

Die 53. Straße Ost in Cleveland war früher eine gute Adresse; jetzt ist sie ein Slum. Natürlich hätten die Menschen hier ahnen können, dass die Kreditangebote der Banken nichts Anderes waren als ein vergifteter Köder. Sie hätten ahnen können, dass die Kreditzinsen jederzeit in die Höhe schnellen konnten - und die Preise der Häuser rapide fallen. Aber das sei nicht der Punkt, sagt Clevelands Bürgermeister Frank Jackson. Entscheidend sei, dass Banker wie profitgierige Drogendealer agiert und die Kunden gezielt süchtig gemacht hätten, süchtig nach scheinbar billigem Geld.

"Das Geld war einfach zu gut, die Kredite mörderisch billig, und die Folgen ihres Handelns waren den Banken völlig egal", sagt Jackson. Im skrupellosen Mafiastil hätten die Banken Millionen von Kunden und deren Heimatstädte ins Unglück gestürzt, wettert der Bürgermeister. Dagegen will er nun angehen. Auf hunderte Millionen Dollar Schadenersatz hat die Stadt Cleveland insgesamt 21 Kreditinstitute verklagt - darunter auch die Deutsche Bank. Allein deren Tochter Deutsche Bank Trust soll laut Klageschrift für mehr als 7000 Zwangsversteigerungen im Bezirk Cleveland verantwortlich sein. Und wo Häuser zwangsversteigert werden, verebbt der Geldstrom in die kommunalen Kassen.

Eine Stadt wie Cleveland hängt am Tropf der Eigenheimsteuer. Die Immobiliensteuer sei das Lebenselixier für eine funktionierende Stadt, erklärt Finanzexperte Christopher Hoene von der US-Städtevereinigung immer wieder bei seinen Cleveland-Besuchen. "Alle Städte leben letztlich von der Eigenheimsteuer. Und deren Höhe hängt nun einmal vom Wert der Häuser ab", sagt er. Der Bankrott der Hausbesitzer bedeutet also langfristig den Bankrott einer ganzen Stadt. "Alle Sozialleistungen der Stadt stehen dann in Frage", so Hoene.

Eine massive "Störung der öffentlichen Ordnung" wirft Clevelands Stadtverwaltung deshalb den Banken in der Klageschrift vor. Bürgermeister Jackson ist sich nicht sicher, wie hoch die Erfolgsaussichten auf einen Schadenersatz für seine geschundene Stadt sind. Aber wenigstens den Versuch sei er den Menschen schuldig gewesen, so Jackson. "Ich sehe in die Gesichter von Menschen, deren Leben und deren Stadtteil von den Banken für immer ruiniert wurden. Und jetzt werden diese Banken zur Verantwortung gezogen", verspricht er. Für viele Menschen in Cleveland zählt im Moment allerdings nur eins: die Zahl aus dem Mund der Zwangsversteigerers....

Und was denken Sie? In Bern nimmt die Polizei anlässlich einer WEF-Demo Personen bei denen der Verdacht auf Störung der öffentlichen Ordnung" vorsorglich in Haft, bevor sie Unheil und Schaden angerichtet haben. Gut so, aber wo bleibt die Justiz bei den Verantwortlichen der Banken?

Grüsse Oekonom

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Samstag, 19. Januar 2008

Zum Nachdenken

Dass ich sehr kritisch gegenüber der "Geschäftsethik" der Grossbanken eingestellt ist, ist bekannt. Nun sind die Banken ja keine nicht fassbare Gebilde, sondern es sind Personen, die sich verantwortlich zeichnen. Sie allein bestimmen die Geschäftsziele usw. Gerne mache ich den Vergleich zwischen Ingenieurstechnik, wo handfeste Werte geschaffen werden und dem Bänkler, der sein Geld damit verdient, dass er einen anderen in letzter Konsequenz übers Ohr haut, bzw. ihn ausnimmt. Oder haben Sie von einer Bank jemals etwas Beständiges für Ihr gutes Geld bekommen?

Kommt hinzu, dass sich Bänkler gerne als eine Elite präsentieren, die meint, was für tolle Cheibe sie mit ihren Bildungsabschlüssen seien. Betrachtet man das angerichtete weltweite Desaster dieser gelernten "Profis" so muss man sagen, dass jede einfach angelernte Reinigungskraft in einer Bedürfnisanstalt diesen Bankspezies in ihrer Arbeit wohl weit überlegen ist.

Es wird Zeit, die Grossbankengilde so zu klassifizieren, was sie effektiv ist, nämlich nichts anderes als erbärmliche Versager die man öffentlich an den Pranger stellen und entsprechend ächten muss. Denn das vernichtete Volksvermögen und der allgemein angerichtete Schaden ist extrem und trifft in irgendeiner Form jeden. Auch wenn Sie allein direkt nicht allzuviel dagegen unternehmen können, so verbleibt Ihnen immerhin die Konsequenz, allfällige noch bestehende Konti, Depots und sonstige Verbindungen (z.B. Hypotheken) von den grossen Instituten auf (überaus kundenfreundliche) kleinere Institute zu verlegen.

So und nun überlegen auch Sie mal...

Grüsse Oekonom

macht was draus, aber machets guet...